Schadstoffe in unserer Luft: natür­liche und men­schen­­gemachte Luftver­schmutzung

Warum ist ein gewisser Anteil der Luftver­schmutzung sogar natürlich?  

Luftverschmutzung gibt es quasi schon immer und nicht erst seitdem es den Menschen und die Industrie gibt. Aufgrund von Wüstenstaubaufwirbelungen, Pollen, Vulkanausbrüche oder Waldbrände entstehen ebenfalls Luftschadstoffe. Erreichen die Partikel eine gewisse Höhe, können sie über mehrere tausend Kilometer hinweg mit der Luft transportiert werden. Das ist der Grund, warum in Deutschland auch Saharastaub und Vulkanasche erfasst werden.

Wie entwickelt sich das Wetter?

Für Europa gibt es neben einer stündlichen Wettervorhersage auch die Möglichkeit sich eine Vorhersage natürlicher Luftschadstoffbelastungen anzusehen. Diese Vorhersagen können anhand unterschiedlicher auswählbarer Parameter wie bspw. „Dust“ angesehen werden.

Zum einen gibt es den Copernicus Atmopshere Monitoring Service (CAMS) und das European Centre for Medium-Range Wather Forecasts (ECMWF).  

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Welche Auswirkungen auf die Gesundheit sind denkbar?

Auch von den natürlichen Luftschadstoffen gehen gewisse Risiken für die menschliche Gesundheit und für die Natur einher. Welche das sind und noch weiterführende allgemeine Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von natürlichen Luftschadstoffen finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamtes.  

Menschen­gemachte Luft­verschmutzung und ihre Quellen

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Welche menschengemachten Luftschadstoffe sind zu beachten?

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Zwar gibt es einen Anteil natürlicher Luftschadstoffe, ein Großteil der Luftverschmutzung wird jedoch vom Menschen verursacht.

Quellen für die Entstehung von Schadstoffen wie z. B. Feinstaub und Stickstoffdioxid werden über Verbrennungsprozesse in Kraftwerken, Industrie oder Verkehr in die unterste Schicht der Atmosphäre gepustet, aber auch die Landwirtschaft trägt zur Luftverschmutzung bei. Diese Quellen fallen unter den Begriff “anthropogene” Quellen, also vom Menschen verursachte Quellen.

Wo kommen diese Schadstoffe her und wie wirken sie sich aus? 

Die Liste der Luftschadstoffe ist lang. Folgende Übersicht soll einen ersten Eindruck über relevante Luftschadstoffe, welche regelmäßig von verschiedenen Behörden und Einrichtungen untersucht und gemessen werden, geben. Die Liste beinhaltet nicht alle existierenden Luftschadstoffe, sondern lediglich eine Auswahl.

Ammoniak

NH3

Verursacher


  • Landwirtschaft mit etwa 95 % aus Wirtschafts­düngern, Stallmist und Gülle (70 % der gesamten Ammoniak­emissio­nen stammen aus der Tier­haltung) 

  • Industrie

  • Energiesektor

  • Abfallwirtschaft

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Lagert sich in Ökosystemen ab     

  • Trägt zur Versauerung von Böden bei     

  • Wirkt toxisch über die Blattorgane     

  • Kann zum Absterben einzelner Arten führen 

Benzo(a)pyren im feinstaub

PAK

Verursacher


  • Unvollständige Verbrennungen von organischen Materialien wie Holz oder Kohle in Öfen und Kaminen 

  • Straßenverkehr durch die Verbrennung von Kraftstoffen

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Krebserregend  

  • Schädlich durch die im Körper gebildeten Stoffwechselprodukte (Metabolite)   

  • Bei Aufnahme durch die Atmung wird vor allem die Lunge geschädigt

BenzOL

C6H6

Verursacher


  • Im Benzin für Kraftfahrzeuge enthalten

  • Bestandteil der entweichenden Abgase aus dem Auspuff

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Bei langfristiger Aufnahme Schädigung der inneren Organe und des Knochenmarks  

  • Abbauprodukte können im menschlichen Körper Krebs erzeugen     

Feinstaub

PM10

PM2,5

Verursacher


  • Kraftfahrzeuge (Motor, Brems- und Reifenabrieb)

  • Kraft- und Fernheizwerke 

  • Öfen und Heizungen in Wohnhäusern 

  • Metall- und Stahlproduktion 

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • PM10 kann beim Menschen in die Nasenhöhle, PM2,5 bis in die Bronchien und Lungenbläschen bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen   

  • Schleimhautreizungen, lokale Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien      

  • Verstärkte Plaquebildung in den Blutgefäßen, erhöhte Thrombosenneigung oder Veränderung der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems      

Kohlen­stoff­monoxid 

CO

Verursacher


  • Kraftfahrzeugverkehr

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme von Menschen und Tieren

  • Kann Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem haben     

Ozon 

O3

Verursacher


  • Etwa die Hälfte kommt aus dem Verkehrsbereich (Straßenverkehr) 

  • Feuerungsanlagen  

  • Lösungsmittelhaltige Substanzen (Farben, Lacke, Klebstoffe, Reinigungsmittel)

  • Verbrennung von Kraftstoffen 

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Verminderte Lungenfunktion   

  • Entzündliche Reaktion in den Atemwegen und Atemwegsbeschwerden    

  • Personen mit Asthma bspw. sind besonders anfällig für hohe Ozonwerte

  • Risiko für Pflanzenwachstum, Ernteerträge und die Qualität der Landwirtschaft

Schwefeldioxid

SO2

Verursacher


  • Verbrennungsvorgänge fossiler Energieträger wie Kohle und Öl 

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Kann Pflanzen schädigen und nach Ablagerung in Ökosystemen eine Versauerung von Böden und Gewässern bewirken   

Stickoxide 

NOX

Verursacher


  • Unerwünschtes Nebenprodukt bei Verbrennungsprozessen. Hauptquelle sind Verbrennungsmotoren (Straßenverkehr) und Feuerungsanlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle 

Risiken für Gesundheit und Umwelt


  • Kann zu Bronchienverengung führen

  • Können Pflanzen schädigen, vorzeitiges Altern und Kümmerwachstum bewirken 

  • Trägt zur Überdüngung und Versauerung der Böden bei